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Bettwanzen

Bettwanzen Befall eine Herausforderung

Nachdem sich die gemeldeten Fälle in der letzten Zeit zum Teil um über 500 % erhöht haben – besonders in Großstädten – stellen Bettwanzen heutzutage für viele Hotels, Herbergen, Amtssitze und Wohnhäuser zunehmend ein Problem dar.

Im gesamten Bundesgebiet, und besonders während der vergangenen fünf Jahre, auch weltweit, hat es eine Zunahme an Bettwanzen gegeben. Zu den vielen Faktoren, die dafür verantwortlich gemacht werden, gehören u.a. das größere internationale Reiseaufkommen, vermehrter Druck in Häusern mit Mehrfachwohnungen und die Abnahme des Einsatzes von Insektiziden mit Langzeitwirkung zur Schabenbekämpfung. Bettwanzen halten sich in einer Vielzahl von Lebensräumen auf, wie z.B. in Vorhängen, Teppichen, Kissen, etc. sowie Einrichtungsgegenständen, aber auch in Wänden und in Ritzen und Spalten von Fußbodenleisten. Es ist daher auch bekanntermaßen schwierig sie auszumerzen, nicht zuletzt deshalb, weil sie gegen niedrige Temperaturen äußerst widerstandsfähig und durchaus in der Lage sind, bis zu 18 Monate ohne Nahrung auszukommen.

Die Bekämpfungsmethode

Bei der Bekämpfung von Bettwanzen ist es überaus wichtig, die Räumlichkeiten vorher genau nach Zeichen der Aktivität abzusuchen, die Hauptorte des Befalls genau zu bestimmen und chemische sowie physikalische Behandlungsmethoden zu kombinieren. Nachkontrollbesuche sind notwendig, um eine effektive Bekämpfung zu garantieren.

Inspektion

Bettwanzen, Eier und Fäkalien sind nur von geringer Größe und können ohne eine gründliche Inspektion mit einer guten Taschenlampe und einem Vergrößerungsglas leicht übersehen werden. Der typische Bettwanzengeruch ist auch ein wertvolles Diagnosemittel.

Bettwanzen können sich an einer Vielzahl von Orten aufhalten, z.B.:

  • Polsterungen, Säume, Knöpfe & Falten von Matratzen;
  • Federn, Bettrahmen und Decken;
  • Sofas, Stühle, Nachttische, Lampen, Telefone und Radios;
  • Fenster- und Türleisten;
  • Kissen und Vorhänge;
  • hinter Tapeten und Bildern;
  • in Bucheinbänden;
  • Risse in Hartholzfußböden;
  • unter Teppichen und zwischen Wänden und Leisten;
  • in elektrischen Aufsetzsteckdosen & Schaltern; und
  • Gepäck, Rollstühle, Kartons.

Bettwanzen findet man an den ungewöhnlichsten Orten, und daher sollte kein potentieller Zufluchtsort übergangen werden. Im Zuge der Kontrolle sollten Betten, Nachtkästchen und Stühle auseinander genommen sowie Teppiche an den Seiten angehoben werden.

Die Vorbereitung

Gründliche Reinigung trägt viel dazu bei, die Bettwanzen zu entfernen, sie einer effektiven chemischen Bekämpfung auszusetzen und ihnen den Zugang zu erschweren. Dazu sollte gehören:

1. Wäsche

Vor der Behandlung mit dem Insektizid ist es wichtig, die Betten völlig abzuziehen und alle Bettlaken, Bettbezüge, Decken, Volants und andere Bettwäsche in einen Müllsack zu packen, um sie dann in die Wäscherei oder Reinigung zu bringen. Alle Vorhänge und sämtliche Kleidungsstücke, die einen potentiellen Zufluchtsort bieten, sollten ebenfalls entfernt und auf die selbe Art und Weise gereinigt werden.

Um Bettwanzen in allen Entwicklungsstadien abzutöten, sollte die Wäsche in heißem Wasser (> 49°C für > 10 Min.) mit Seife oder Waschmittel gewaschen und in einem warmen oder heißen Trockner getrocknet werden (> 60°C für > 20 Min.). Trockenreinigung ist genauso effektiv.

2. Staubsaugen

Befallene Bereiche sollten auch ausgesaugt werden. Obwohl die Eier der Bettwanzen dazu neigen, fest an der Oberfläche der Zufluchtsorte zu haften, kann es sich als effektiv erweisen, die Insekten selbst zu entfernen, indem man die offenen Oberflächen oder Aufenthaltsorte absaugt.

Staubsaugerbeutel müssen direkt im Anschluss entfernt, fest in einer Plastiktüte versiegelt oder entweder verbrannt oder über die normale Müllabfuhr entsorgt werden.

3. Manuelle Entfernung

Deutlich sichtbare Bettwanzen können auch von den offenen Aufenthaltsorten entfernt werden, indem mit der Klebefläche eines Klebebandes auf sie presst.

4. Abdichtung

Es wird außerdem empfohlen, sämtliche Risse, Spalten und Eingangspunkte in Wandhohlräumen, die sich innerhalb eines Radius von ca. 6 m von allen Punkten befinden, an denen Bisse von Bettwanzen vorkamen, mit einem hochqualitativen silikonbasierten Abdichtmittel abzudichten.

Die Behandlung

Im Anschluss an wirkungsvolle Vorbereitungen sollte das passende Insektizid möglichst gründlich zur Behandlung aller eventuellen Zufluchtsorte der Bettwanzen innerhalb des befallenen Bereichs angewendet werden.

1. Bettenbereich

Das Bett und der unmittelbare Bereich um das Bett herum sollte für die Behandlung den Schwerpunkt bilden. Das Kopfbrett muss entfernt und alle Risse und Spalten auf der Rückseite behandelt werden. Der Bettrahmen sollte abmontiert und genauso gründlich behandelt werden – einschließlich des Inneren aller Hohlräume.

2. Einrichtungsgegenstände (Tische, Schubladen, Kommoden, Sofas und Stühle)

Ritzen und Spalten in Einrichtungsgegenständen müssen behandelt werden. Möbel sollten immer umgedreht und von unten aus behandelt werden, um ein gutes Eindringe zu garantieren. Futter muss gegebenenfalls entfernt werden. Auch das Innere aller hohlen Metallrahmen muss, wo immer es möglich ist, behandelt werden. Alle Bilder, Spiegel und andere Dekorationsgegenstände müssen auch entfernt und Risse und Spalten auf den Rückseiten behandelt werden.

3. Umfassungswände/Hohlräume

Alle Hohlräume und Boden-, Decken- und Wandverbindungen müssen ebenfalls behandelt werden. Alle Bereiche bei denen der Teppich locker ist, sollten mit einer Zange zurückgezogen werden, um die Unterseite zu behandeln und umgehend zu ersetzen. Wand-Deckenverbindungen sollten auf mögliche Zufluchtsorte untersucht und dementsprechend behandelt werden.

4. Steckdosen, Schalter und Gehäuse für Datenkommunikation Elektrische Steckdosen und Wandhalterungen sollten gelöst werden, um Zugang zu erhalten. Danach muss dort gesaugt und einem Insektizid-Puder behandelt werden bevor sie erneut gesichert werden.

5. Matratzen

Im Idealfall sollten die Matratzen entsorgt werden. Wenn das nicht möglich ist, müssen sie an Nähten, Falten und Knöpfen abgesaugt und an den erforderlichen Stellen mit Insektiziden behandelt werden.

6. andere Raumtextilien

Freiliegende Stoffe auf Stühlen, Sofas und Kissen bzw. Vorhänge sollten behandelt werden, falls diese nicht entfernt und gewaschen oder gereinigt wurden.

Nach der Behandlung

1. Wiederbetreten des behandelten Zimmers

Es gibt keinen gesetzlich vorgeschriebenen Zeitraum bevor man einen behandelten Bereich wieder betritt. Die übliche Praxis ist, den Zugang zu beschränken bis die Behandlungsfläche trocken ist. Das Trocknen dauert ca. 1 Stunde und hängt natürlich von den Umständen ab. Für eine möglichst schnelle Trocknung sollten die Räume gut durchgelüftet werden.

2. Nachbehandlung

Innerhalb von ca. 10 Tagen sollte ein Kontrollbesuch eingeplant werden, um den Inspektionsprozess zu wiederholen.

Alle Bereiche, in denen sich Bettwanzen hartnäckig halten, sollten zusammen mit allen neuen Bereichen, zu denen sie zwischenzeitlich vorgedrungen sind, um der ersten Behandlung zu entkommen, erneut behandelt werden.

Es ist mindestens ein Kontrollbesuch nötig, da die Eier der Bettwanzen noch nach der ersten Behandlung schlüpfen werden, und die entstehenden Jungen könnten eventuell Flächen finden, die bei der Behandlung übersehen wurden und sie dazu nutzen, um den Befall neu herzustellen.