Schaben kommen regelmäßig in der lebensmittelverarbeitenden Industrie, in Gaststätten und Restaurants vor, also überall dort, wo ein ausreichendes Nahrungsangebot zur Verfügung steht und die mikroklimatischen Bedingungen wie Temperatur und relative Luftfeuchtigkeit stimmen. In zunehmenden Maß findet man sie aber auch im Wohnbereich.
Während man in der Industrie ständig mit dem Befall rechnen muss und deshalb auch vorbeugende Maßnahmen wie das Aufstellen von Klebefallen ergriffen hat und regelmäßig Inspektionen durchführt, kommt Schabenbefall für den „Privatmann“ oft unerwartet und überraschend.
Problematisch sind Schaben vor allem aus drei Gründen:
Schaben erkennt man auch als Laie auf den ersten Blick an ihrem typischen Erscheinungsbild. Der Kopf ist von einem scheibenförmigen Halsschild verdeckt und der Körper ist horizontal stark abgeflacht, so dass sich die Tiere sehr gut in Spalten und Ritzen verstecken können. Die deutsche Schabe z.B. bevorzugt Ritzen mit 2,5 – 3 mm, kann sich aber auch in noch engere Ritzen zwängen. Größere Schabenarten benötigen dementsprechend auch größere Verstecke. Auffallend sind auch die 6 mm langen, mit Sporen besetzten Beine, mit denen sie sich sehr schnell fortbewegen können. Am Kopf sitzen die kauendbeißenden Mundwerkzeuge sowie die beiden langen, vielgliedrigen Fühler, die Geruchsorgane der Schaben. Am Hinterleib befinden sich sehr sensible Sinnesorgane, die für die Wahrnehmung von Erschütterungen und Schall zuständig sind. Bei vielen Arten ist mindestens ein Geschlecht (meist die Männchen) im erwachsenen Zustand beflügelt, die meisten Arten sind jedoch flugunfähig. Es gibt ca. 4000 verschiedene Arten.
Zu den hier vorkommenden Arten zählen wir die:
Die oben genannten Schaben sind alle nachtaktiv und lichtscheu. Sie besitzen zudem sehr empfindliche Sinnesorgane die selbst geringste Erschütterungen wahrnehmen können. Schaben halten sich bevorzugt verdeckt auf. Und wenn sie mal nicht in ihrem Unterschlupf sind, können sie Störungen z.B. durch den Menschen sehr frühzeitig erkennen und sich zurückziehen. Was dazu führt, dass man sie normalerweise bei Tag eigentlich nicht frei herumlaufend antrifft.
Einige typische Aufenthaltsorte der Deutschen Schabe:
Bis vor wenigen Jahren gab es bei der Bekämpfung von Schaben zum Einsatz von Spritz-, Sprüh- und Nebelverfahren keine Alternative. All diese Methoden waren jedoch sehr aufwendig (Abdecken von Gegenständen, Lüften, Dekontaminieren, etc.)
Heute wird bei der Schabenbekämpfung eine völlig andere Strategie verfolgt, die sich als sehr erfolgreich erwiesen hat. Anstelle den Schaben mit einem Insektizid hinterher zu jagen, bringt man sie dazu, sich ihre Dosis selbst abzuholen. Dies geschieht mit Hilfe von Schabengelen. Die Schaben werden durch Lockstoffe zum Gel hingezogen und nehmen es zusammen mit dem Insektizid auf. Schaben, die gefressen haben, sterben jedoch nicht sofort, sondern können sich zunächst noch ungehindert in ihre Verstecke zurückziehen, wo sie sterben. Dort werden die Toten von ihren Artgenossen gefressen und die im Gel vorhandenen Insektizide somit weitergegeben. Man muss also zunächst nur wenige Schaben anlocken und vergiften, um letzten Endes doch eine große Anzahl zu bekämpfen.
Nach dieser ersten Maßnahme bei der sowohl die Erwachsenen als auch die jungen Schaben getötet werden, ist auch bei der Gelmethode unbedingt eine Nachbehandlung durchzuführen. Der Zeitintervall bis zur Nachbehandlung hängt von der Schabenart ab.